Donnerstag, 17. November 2005

Unplugged

Momentan bin ich mal wieder in freudiger Erwartung, weil sich gleich die Toten Hosen anschicken werden, auf MTV unplugged zu rocken... Oder vielmehr: Sie haben längst performed, im altehrwürdigen Wiener Burgtheater, und MTV läßt heuer Kreti & Pleti daran teilhaben. Die unplugged Konzerte auf MTV haben mich seit jeher in ihren Bann gezogen, oft habe ich Bands danach in ganz anderem Licht betrachtet, neue Bands entdeckt oder auch festgestellt, daß manche "Künstler" live mal gar nicht gehen.

10.000 Maniacs zum Beispiel... Irgendwie waren all ihre Werke bis dato spurlos an mir vorübergegangen. Doch dann zog mich Natalie Merchant mit ihrer phänomenalen Stimme und ihrer unprätentiösen Art in den Bann. Barfuß, voller Charme und sehr bezaubernd.

Oder Nirvana... Dieses unplugged hat mir Sex ohne Liebe auf einer Party hinfällig gemacht. Ich mußte einfach das ganze Konzert sehen, die Dame vermochte nicht mehr zu mir vorzudringen. Ein Freund läßt heute noch auf jeder Party das Video dazu laufen und wir lachen auch jetzt noch über diesen Abend... Biß er sich doch an obiger Dame die Zähne aus...

Perfekt waren auch die Fanta 4, weil ich sie schon sehr oft live und direkt gesehen habe (das erste mal damals, als sie auf den Rottweiler HipHopTagen aufgetreten sind... Noch vor den 4 gewinnt-Zeiten) und sie bei MTV unplugged so überraschend frisch und ungewohnt klangen.

So... Und jetzt schau ich mal, ob die Hosen was reißen.

Dienstag, 15. November 2005

Verliebt in Siegfried & Roy

Bei der Auswahl meines Pseudonyms bin ich nicht ganz zufällig auf Homo Ludens gekommen. Vielmehr entstammt dieser Name meiner Spielleidenschaft, die ich auch im Rahmen meiner finanziellen Möglichkeiten auslebe. Einer Partie BlackJack bin ich nie abgeneigt, zu Roulette sag ich nie nein, beim Billard habe ich in meiner Jugend schon so manches Taschengeld verzockt oder verdoppelt ("Jede Kugel, die noch auf´m Tisch liegt, kostet ´nen Zehner") und beim Kickerspielen habe ich ziemlich lange im örtlichen Jugendclub meinen 3. Platz in der Pyramide von über 100 Spielern behauptet... Aber seit ich in Amerika war, hat mich das Pokerfieber gepackt und nicht mehr losgelassen. Deswegen spiele ich sehr oft online und einmal monatlich - allerdings nur um sehr kleine Beträge - mit Freunden (damit sie das auch bleiben). Die Regeln und Strategien des Spiels habe ich schnell begriffen und verinnerlicht und habe seitdem auch eine positive Bilanz bei stetig steigenden Einsätzen, ein kleines Zubrot habe ich also oft nach Abenden bei Party Poker, aber am schönsten ist es, wenn man sich ausnahmsweise aus dem Fenster lehnt weil man gegen alle Vernunft viel zu hoch pokert und dabei auch noch gewinnt. So geschehen, als ich gestern Nacht mal wieder nicht schlafen konnte. Mein Gegenspieler hatte zwei Asse auf der Hand, ich zwei Damen (in Pokerkreisen liebevoll Siegfried & Roy genannt). Im Flop (den ersten drei offenen Karten) waren ein As, eine Sieben und eine Dame. Mein Counterpart und ich erhöhten jeweils, und zwei andere Spieler waren ebenfalls noch an Board. Der "Turn", also die vierte offene Karte, brachte eine Vier, also keine Veränderung der strategischen Position. Im River, der fünften Karte, tauchte dann noch die vierte Dame auch... Siegfried & Roy auf dem Tisch und in der Hand... Gegen 4 Damen gab es wirklich nicht mehr viel, was besser ist... Also fleißig erhöht und abgesahnt... Selten so schön gesiegt und das Full House mit drei Assen und zwei Damen geschmeidig in die Tasche gesteckt. Das war fein...Und 300 € in fünf Minuten haben mich auch ganz schnell einschlafen lassen...

Donnerstag, 10. November 2005

Edding 800

Gestern war ich, zur Befriedigung elementarer Bedürfnisse, beim ortsansässigen Discounter. Auf dem Parkplatz angekommen mußte ich leider feststellen, daß eine Rabenmutter ihr ca. 5-jähriges Kind im Auto gelassen hat, ohne dieses abzuschließen. Das Kind war gerade dabei, die Konsole mit einem Kuli vollzukritzeln. Zu schade, daß ich gerade keinen edding 800 zur Hand hatte, den ich selbstredend liebend gern gegen den Kuli ersetzt hätte... Das dumme Gesicht der Mutter hätte mich noch bis Sylvester ganz breit grinsen lassen...

Donnerstag, 3. November 2005

Von Wunden und Narben

Daß die Zeit alle Wunden heilt, ist nicht nur ein Sprichwort, sondern in sehr vielen Fällen auch eine Tatsache. Daß meine Wunden völlig verheilt sind und mein Herz wieder gekittet, habe ich angenommen, sonst hätte ich das lange Wochenende wohl nicht in Hamburg verbracht, jenem Ort, in dem mein Herz zuletzt gebrochen wurde.
Daß dem dann doch noch nicht ganz so ist, durfte ich dann beim Einkaufsbummel in der Hamburger Innenstadt erleben. Direkt vor mir, aber aufgrund ihrer Größe für mich nicht zu erkennen, lief meine Exfreundin an mir vorbei. Was ich allerdings im Unterbewußtsein registrierte, war das Muster eines Leopardenfells. Mein Hirn war leider gerade mechanisch eingestellt, deshalb dauerte der Verarbeitungsvorgang dann auch etwas länger: Die Gedankenkette Leomuster - Mantel - Miniperle dauerte etwas länger, aber irgendwann rieselte es mir wie Schuppen von den Haaren: Unter meiner Sichtlinie hatte sich doch glatt meine Exfreundin durchgeschoben... Noch dazu mit männlichem Anhang. Also hab´ ich nochmal fix den Kopf gedreht, um einen Blick auf das frische Glück zu werfen. Zugegeben, es hat mir noch einen kleinen Stich versetzt, aber es kann auch daran gelegen haben, daß ich ohne Anhang unterwegs war. Wieder in meiner Unterkunft zurück, erzählte ich einem Freund von der Begegnung. Auf die Frage, wie mein Nachfolger aussähe, antwortete ich: Groß, braunhaarig, schlank und älter als ich... Was mir zeigt, daß meine Wunde schon verheilt, aber auch ein wenig wetterfühlig geblieben ist. Ein halbes Jahr vorher hätte ich wohl behauptet, daß der Typ so aussehe, als hätte er gestern erst den aufrechten Gang gelernt... Und sooo alt...
Daß es uns nicht gelungen ist, Freunde zu bleiben, ist schade aber wohl nicht mehr zu ändern.

Mittwoch, 26. Oktober 2005

Frauengeschichten

Als leidenschaftlicher Spieler neige ich gelegentlich auch in meinen Beziehungskisten zu Risiko. So verbringe ich sehr leidenschaftliche Stunden mit einer verheirateten Frau. Näme ihr Gatte, ein Boxer, der schon viel Lorbeer geerntet hat,Kenntnis von unserem Techtelmechtel, würde ich wohl nicht mehr ganz so taufrisch aussehen, wie es derzeit noch der Fall ist. Kritik bügle ich immer mit dem Spruch "ich zerstöre keine Beziehung, weil ich keine habe" nieder, und das ist auch meine innere Einstellung: Wenn ich eine feste Beziehung habe, ist es meine Entscheidung, ob ich sie durch fremdgehen zerstöre oder nicht. Ich entscheide mich dann normalerweise für Treue, und wenn ich´s mal anderst halte, suche ich die Schuld nicht bei anderen. Die zweite Dame, die derzeit in meine kleine Welt vorgedrungen ist, ist eine bildhübsche, sehr unterhaltsame Dame, die sich in mich verguckt hat.Vieles spräche dafür, mit ihr eine ernsthafte Beziehung einzugehen. Allein, es fehlen die Schmetterlinge in meinem Bauch und ich halte die Frau auf Distanz, um die Sache nicht unnötig zu verkomplizieren.
Die dritte Dame ist leider nicht in meinem Microkosmos. Ich kenne sie noch als kleines Mädchen und deshalb noch aus einer Zeit, wo geschätzte 8 Jahre Altersunterschied dazu geführt haben, sie nie unter dem Aspekt potentielle Freundin zu betrachten. Jetzt ist sie auf dem Sportplatz aufgetaucht, als ich mit meiner Mannschaft gespielt habe. Nach dem Spiel hat sie mir dann einen Blick zugeworfen, der mich fast umgehauen hat. Leider ist sie dann gegangen, bevor ich irgendwie hätte handeln können und ich hoffe inständig, daß sie nächste Woche wieder da ist... Kurz und gut: Gern würde ich all die "halben Sachen" gegen eine Beziehung mit "der Einen" eintauschen...

Freitag, 21. Oktober 2005

Copa Mundial

"My Adidas and me, close as can be,
We make a mean team, my Adidas and me
We get around together, now and forever
And we won't be mad when we're caught in bad weather
My Adidas..
My Adidas..
My Adidas"


Run DMC - My Adidas

Schöner kann man eine Liebeserklärung an einen Schuh nicht formulieren... Zumindest nicht als Mann - vermutlich würde sich so manche Frau bezüglich echter Manolos zu ganz anderen Liebesbekundungen hinreißen lassen. Meine Liebe zu Adidas hat mit der Erkenntnis begonnen, daß sowohl die Nationalmannschaft, als auch der FC Bayern Adidas die Treue geschworen hatten. Mit Beginn meiner Fußballkarriere im zarten Alter von sechs Jahren begann das sehnsüchige Warten auf mein erstes Paar Adidas-Kickschuhe. Ein Jahr später war es soweit: Auf einem Flohmarkt fand ich ein traumhaftes Paar Nockenschuhe, gut erhalten und nur ca. 2 Nummern zu groß, und zwei Stunden Überzeugungsarbeit veranlassten meinen wirklich gestressten Vater zum Kauf. Es war klar, daß die Schuhe anschließend sofort beim Straßenfußball eingeweiht wurden und auch meine Füße nicht verließen, als ich weit nach dem Abendessen noch durch die Wohnung stolzierte. Irgendwann war dann auch Schlafenszeit und ich löschte das Licht und begab mich ins Bett. Eine Viertelstunde später kam mein Vater nochmal ins Zimmer und meinte, "Ich glaube, für heute hast Du die Schuhe lang genug getragen".

Jahre gingen ins Land, ich kam in die Pubertät und es mußten schon besondere Adidas sein, um meinen Trieb zu befriedigen:
copa mundials
Ihr Kanguru-Leder erlaubt ein unglaubliches Ballgefühl, ich liebe ihre zeitlose Schönheit und erfreue mich an ihrem Glanz, wenn sie frisch eingefettet sind. Mit zunehmender Einsatzdauer verschleißen sie und setzen etwas Patina an - dennoch - oder gerade deswegen - trenne ich mich nur sehr ungern von einem alten Paar. Diese Babies waren auch im Profisport lange Zeit das Maß aller Dinge, als Männer noch "normal" im Sinne von Schweißgeruch und abgekaute Fingernägel oder "schwul" im Sinne von tuntig und Teekännchen-Körperhaltung waren.Heute, da geschminkte Jungs in der Unterwäsche ihrer Frau auflaufen und Kickschuhe in allen erdenklichen Farben tragen, die zudem noch um die Ecke schießen können, bin ich ein Vertreter der Oldschool-Fraktion. Meine Copas sind für mich heute noch meine kleinen Schwarzen, die ich zu Festtagen auf dem Fußballplatz trage. Daß sie auch die düsteren Tage mit mir teilen, soll hier nicht näher vertieft werden.

Gestern wurde ich gleich zweimal vertröstet: Zum einen bat eine Junge Frau um die Verschiebung des für gestern angesetzten Rendezvous, zum anderen kam ein Freund nicht ins Training, womit sich der Erhalt meiner neuen Copas um eine Woche verzögert... Und würde man mich fragen, welcher Umstand mein Herz denn mehr betrübe, so müßte ich lange überlegen...

Das Pic habe ich bei boot - room.com geklaut...

Mittwoch, 19. Oktober 2005

Apfelernte

Wenn man "am Land" lebt, wie eine österreichische Freundin in ihrem unvergleichlichlichen Charme meine Vegetationsform umschreibt, kann man, wenn man es denn möchte, mit seinen Nachbarn gut auskommen. So halte ich das mit meinen Vermietern, einem alten Ehepaar vermutlich jenseits der Siebzig. Gern bleib ich mal auf einen Plausch im Hausflur stehen. Im Zuge dieser Unterhaltung ließ mich der Herr des Hauses wissen, daß er (fast blind durch grauen Star)gedenke, die Äpfel seines Gartens zu ernten.So begab es sich am Samstag, daß ich Schalke-Bayern auf Premiere gegen die Apfelernte in deren Schrebergarten eintauschte. Beherzt ging ich ans Werk und brach zunächst die guten Äpfel, die meine Vermieter dann der Lagerung im Keller zuführten. Dann schüttelte ich die verbliebenen, mangels appetitlicher Optik oder ansprechender Größe nicht zum Verzehr als Frucht im Ganzen bestimmten Äpfel herunter, damit die Beiden daraus Apfelsaft und Most machen können. Nach getaner Arbeit machte ich mich davon, um das Wochenende nicht allzusehr mit Leibesertüchtigung zu überfrachten und schlug den mir angebotenen Geldbetrag selbstredend aus. Heute habe ich aber gern angenommen, als mir Kirbeküchle mit selbstgemachter Vanillesauce offeriert wurden. Und eine Most- Saft- und Kuchenlieferung wurde auch schon angekündigt... Was will man mehr als Junggeselle?

Ach ja... Kirbeküchle sind außerhalb von Schwaben als Krapfen bekannt...

Mittwoch, 5. Oktober 2005

Hochzeitswette

In meinem Umfeld tummeln sich Jungs, die sich partout weigern, Erwachsen zu werden. Der eine sucht sich Wohnungen danach aus, ob er sein Hochbett aus Studienzeiten und seinen Kicker, mit dem er schon so manche Heimniederlage einstecken musste, im Schlafzimmer unterkriegt. Und Frauen sollen nach Möglichkeit Punkerinnen sein oder dem Brit-Pop zusprechen. Dagegen wäre ja nix einzuwenden, wenn er selbst kein Offizier wäre... Und nicht so spießig, wie er halt nun mal so ist.
Ein anderer sucht sich immer völlig unterbelichtete Frauen aus, die außer einer düsteren Sozialprognose und knackigen Brüsten nichts aufzuweisen haben und mindestens 10 Jahre zu jung sind. Auf die Weise steht es natürlich fest, daß das Ganze auch nie wirklich zu einer richtigen Beziehung führt. Ich kann ihn also jederzeit anrufen, um mit ihm ein Zug durch die Gemeinde zu machen, weil er auf seine Miris, Tinis und sonstige Gespielinnen eh keine Rücksicht nimmt.
Aber der interessanteste Fall ist immer noch der Verfolger, der nur an Frauen Interesse zeigt, die mindestens 10 Jahre älter sind, als er. Am interessantesten daran ist die Tatsache, daß es ihm nur sekundär um Sex geht: Am Abend des Kennenlernens kriegt er es nie auf die Reihe, Telefonnummern oder Ähnliches zu erfragen. Stattdessen wartet er am nächsten Morgen damit auf, daß er außer "Melanie" und "arbeitet im Ortsamt" nix von der Dame weiß (was mich allerdings wundert, denn er ist eigentlich äußerst kommunikativ)... Wer weiß, wieviele Ortsämter es in HH gibt, kann vielleicht nachvollziehen, was es bedeutet, die Holde dennoch ausfindig zu machen. Aber der Verfolger hat sich nicht lumpen lassen und alle Ortsämter mit einem "Bitte melde Dich"-Poster nebst Ihrer Beschreibung und seiner Mobile-Nr. bepflastert und hatte Erfolg. Nach langem Hin und Her hat er sie nicht nur ausfindig gemacht, sondern auch getroffen. Mehr ging dann aber nicht, weil "irgendwie nach der Jagd die Luft raus war".
In dieser Clique gibt es eine Wette: Der letzte, der heiratet, erhält von allen anderen 100 Liter Weizenbier... Und alle sind sich einig, daß ich sie wohl gewinnen werde. Das wirft viele Fragen auf...

Homo Ludens

...Das Leben ist nur ein Spiel...

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